Radreise Kampanien | Teil 7 - Die letzten Tage (Karte)


Die Felsküste um Marina di Camerota

Die Strecke nach Marina di Camerota hat natürlich wieder das hügelige Profil, an das wir uns aber mittlerweile zur Genüge gewöhnt haben - nur mit dem Unterschied, dass die Küstenstraße voll geparkt mit Autos ist und der Strand Vergleiche mit Rimini nicht scheuen muss, was die Handtuch- und Liegestuhldichte betrifft. Aus jedem Strandabschnitt erschallt zusätzlich Discomusik für die überall angebotene Morgengymnastik ... wir legen den höchsten Gang ein ...

Marina di Camerota ist zwar touristisch auch eher hoch angesiedelt, dennoch beschließen wir, hier unsere Reise ausklingen zu lassen und nicht, wie ursprünglich geplant, bis Scario zu radeln und dann von dort mit der Bahn wieder nach Neapel zu fahren. Außerdem lässt sich unserer Idee, von Marina di Camerota mit dem Boot nach Scario zu fahren, nicht umsetzen.

Also bleiben wir die letzten beide Tage auf dem am Ortsrand am Meer gelegenen Campeggio Lentiscella und verbringen die letzten Tage am Strand und belohnen uns mit Lettini und Ombrellone und leisten uns eine Bootstour die Küste entlang mit einsamen Grotten, die wir am nächsten Tag noch einmal mit einem Pedalo (Tretboot) heimsuchen.

Abends stürzen wir uns dann in den Trubel der reich bevölkerten Altstadt und haben das Gefühl, dass Italien ein Geburtenförderprogramm aufgelegt haben muss, denn ich sehe nur noch Kinderwagen.


Die Kulisse auf der Fahrt nach Centola

Zum vorletzten Mal bauen wir unser Zelt ab und machen uns auf den Weg nach Centola, wo die Bahnstation für unsere Rückfahrt nach Neapel, mit Zwischenstopp in Pompeji, liegt. Es geht noch einmal ins Hinterland und die Steigungen haben sich vorgenommen, uns ein letztes Mal zu quälen ... Wir werden aber mit einem traumhaften Panorama belohnt. An der Bahnstation angekommen, sehe ich wieder Eve's besorgten Blick, ob der Einstieg mit unseren Rädern auch klappt ... aber Alles geht glatt. Zwei Stunden Bahnfahrt entlang der Küste liegen vor uns und wir fragen uns, warum wir uns tagelang gequält haben, wenn es doch so einfach sein kann ... nicht wirklich ;-)

Pompeji externer Link stand ursprünglich nicht auf unserem Plan, aber die Begeisterung von Touristen, denen wir auf einer unseren Etappen begegnet sind, lässt uns einen Besuch dahin einplanen. Direkt neben dem Eingang zur historischen Stätte gibt es einen sehr preiswerten (15 Euro) Campingplatz CampingZeus externer Link Nach unserer letzten Nacht auf einem Campingplatz parken wir unsere Räder und frönen einige Stunden der Kultur und sind schon ziemlich beeindruckt von archäologischen Dimensionen Pompejis. Am späten Nachmittag geht's dann das letzte Stück mit der Bahn nach Neapel. Dort angekommen suchen wir uns das preiswerte (45 Euro für DZ) Bed and Breakfast Soggiorno Elia, direkt am Bahnhof gelegen. Den Tipp verdanken wir der Webseite PortaNapoli externer Link, die ich nur empfehlen kann.


Müllberge gehören in Neapel zum Straßenbild -
mit Kartons

Eine Sorge hatte uns schon einige Tage beschäftigt - wie verpacken wir unsere Räder für den Rückflug und womit? Da wir geplant hatten - wie beim Hinflug - die Räder mit Kartons zu verpacken, stellte sich die Frage, woher nehmen? Die Antwort lag praktisch auf der Straße ... in dem arabischen Viertel, wo auch unser Hotel lag, war offensichtlich heute Anliefertag für die fliegenden Händler, die hier ihre Quartiere hatten - die Kartons lagen in rauhen Mengen auf der Straße. Wir bedienten uns reichlich und falteten sie, um damit am nächsten Tag noch heil die fünf Kilometer zum Flughafen zu bewältigen. Abends gönnten wir uns noch ein leckeres Abendessen in der Osteria Pisano (Tipp unseres Reiseführers) und genossen die Annehmlichkeiten eines Hotelzimmers.

Am nächsten Morgen machten wir uns früh auf den Weg zum Flughafen, um noch Spielraum für unsere Verpackungsaktionen und etwaige Probleme beim Check-In zu haben. Dass es auch anders geht, merkten wir, als auf den letzten Drücker noch ein weiteres Pärchen (Gruß an Sara und André, die von Rom nach Neapel unterwegs waren ... da soll ja auch noch etwas im Internet auftauchen, oder ? ...) mit ihren Rädern auftauchte - das Erste auf unserer gesamten Reise. Sie verpackten so gut wie nichts und kamen ohne Probleme durch den Check-In ... Da fragten wir uns natürlich, warum wir den ganzen Aufwand betrieben haben - aber es hätte ja auch anders laufen können ... In Köln angekommen, merkten wir, wie so eine Sondergepäckausgabe auch komfortabel verlaufen kann - im Vergleich zu Neapel.

Was mir beim Niederschreiben dieser Zeilen bewußt geworden ist ... dieser Urlaub gehört in meine Kategorie "Traumurlaube" ... und das mit dem Rad - wenn mir das einer vor zwei Jahren gesagt hätte ... und da sind wir wieder beim Anfang der Geschichte, auch wenn das hier jetzt das Ende ist !

Adressen:

Campeggio Lentiscella
di Lucca Annunziata
Marina di Camerota (SA)
CampingZeus
Via Villa del Misteri
80045 Pompei Scavi
Tel. 081 8615320
info@campingzeus.it
www.campingzeus.it
Bed and Breakfast
Soggiorno Elia
Via Torino, 53
80142 Napoli
Tel. 081 472061
info@soggiornoelia.it
www.soggiornoelia.it
Osteria Pisano
P.tta Crocelle ai Mannesi, 1-4
Napoli
Tel. 081 5548325

Die Etappen:

10. Etappe: Palinuro - Marina di Camerota 16 km

11. Etappe: Marina di Camerota - Centola 25 km

Von Centola mit der Bahn über den Zwischenstop Pompeji nach Neapel (ca. 2 + 1/2 Stunden)

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fine !!!