Archiv des Autors: Rolf

Cinque Terre

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In den letzten Wochen vor unserer Abreise nach Ligurien erwischte ich mich immer öfter beim Öffnen der Wetter-App, um meinen Wunsch nach Sonne und Plusgraden bestätigt zu bekommen. 16 Grad und Sonne – alles passte … Offensichtlich war das Wetter in Ligurien aber der Meinung, dass die klimatischen Unterschiede vor Ort und Köln sich angleichen sollten, um die Belastung für Herz und Kreislauf von uns Senioren im Rahmen zu halten: jedenfalls entschwand die Sonne in den Prognosen und die Temperaturen glichen sich den unsrigen immer mehr an. Was fanden wir also vor: Regen und Temperaturen unter 10 Grad!

Aber der Rest war stimmig. Meeresrauschen stieg wieder in unsere Ohren, der Cappuccino entsprach auch unseren Qualitätskriterien, genau wie unsere Unterkunft: Casa Serafina. Eine einfache Bed & Breakfast Pension – einfach, aber eben auch zu erschwinglichen Preisen. Wobei wir uns das Breakfast in den Unterkünften sparen und stattdessen traditionell in den Bars frühstücken – bei ’nem leckeren Cappu und Paninis mit Prosciutto, Mozzarella oder Formaggio … buon appetito !

 

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Der mit den Walhaien schnorchelt …

Der Abschluss unserer Reise steht an. Der Abschied von Cabilao Island wurde uns ziemlich schwer gemacht, da der Himmel endlich mal das Bedürfnis hatte, uns von seiner schönsten – der blauen Seite – zu zeigen. Als kleine Gehässigkeit gestaltete er aber unsere Überfahrt nach Cebu mit einem kleinen Touch von Abenteuer: Ein einige Tage zurückliegender Taifun hatte dafür gesorgt, dass sich unser Longboat durch riesige Wellenberge kämpfen musste und vier bis fünf Filippinos damit beschäftigt waren, das Boot im Gleichgewicht zu halten, indem sie in akrobatischer Art und Weise auf den Auslegern rumturnten und dabei wir menschliche Ballasttanks wirkten. Wir waren schließlich froh nach ca. 1 1/2 Stunden wieder festen Boden unter den Füßen zu haben (insbesondere Eve).

Eve hatte in ihrem Job als Reiseleiterin wieder ein (wie immer) glückliches Händchen bewiesen und uns ein kleines Resort in Alcoy für zwei Übernachtungen besorgt, mit einem traumhaften Blick von einer Anhöhe über die Bucht.

Am nächsten Tag das Highlight: Schnorcheln mit einem Rudel Walhaien, die in dieser großen Anzahl in ihrer natürlichen Umgebung nur selten so hautnah zu bestaunen sind. Das Projekt ist zwar sehr umstritten, da die Tiere angefüttert werden und doch einigem Stress ausgesetzt sind, da daraus mittlerweile eine richtige Tourismusindustrie entstanden ist. Auf der anderen Seite versuchen die Einheimischen den Tieren weitestgehend gerecht zu werden, indem sie die Tiere nur einen begrenzten Zeitraum füttern und man zu den Tieren nur mit Hilfe der kleinen Paddelboote kommt. Wir haben uns die Entscheidung auch nicht leicht gemacht und letztlich hat die Tatsache der »einmaligen Möglichkeit« uns die Bedenken über Bord werfen lassen …

Also sind wir mit dem Bus hin und fanden in der Tat eine bis ins kleinste Detail organisierte Veranstaltung vor. Nach einem kleinen Briefing wurden wir dann mit zwei Guides zu den Walhaien gerudert und mit unüberhörbarem Herzklopfen bin ich dann mit Brille, Schnorchel und Flossen ins Wasser und sah mich unmittelbar mit einem riesigen schwarzen Schatten konfrontiert, dem ich aber im wahrsten Sinne des Wortes »am Arsch vorbei ging« und der nur am Fressen von Shrimps interessiert war. Diese Tatsache ist auch letztendlich beruhigend, dass wir nicht zu ihrem Beuteschema passen, ihre riesigen Ausmaße und Schwanzflosse und die damit verbundene Kraft sind aber immer eine Gefahr und deswegen sollten wir auch immer genügend Abstand halten – aber das hat offensichtlich niemand den Tieren erzählt … 😉 In das Maul würde ich bequem quer reinpassen und 10 Meter Länge sind schon ein imposantes Ausmaß und nahm mir manchmal einfach die Luft …

Schade war nur, dass wir selbst keine Unterwasserkamera unser Eigen nennen, um das Erlebnis nicht nur im Kopf abzuspeichern. Später sollte sich herausstellen, dass man auch das hätte in Anspruch nehmen und für wenig Geld organisieren können, aber leider steht einem nur eine halbe Stunde zur Verfügung und dann war’s irgendwann zu spät für die Kamera – schade!

Wieder an Land angekommen, musste ich mich erst einmal um Eve kümmern, die untröstlich darüber war, nicht den Mut aufgebracht zu haben, ebenfalls mit den Tieren zu schnorcheln. Es tat mir in der Seele leid, sie so traurig zu sehen, aber letztlich war auch Eve hautnah bei den Tieren und ihr sind die Fotos, die wir machen konnten, zu verdanken.

Im Laufe des heutigen Tages werden wir uns dann in Richtung Cebu City bewegen, um Abend nach Manila zu fliegen und dort unsere letzte Nacht zu verbringen …

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Cabilao Island, Teil 2

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Wir haben nicht nur einige, sondern unsere gesamten restlichen Tage auf Cabilao Island verbracht. Das Resort war einfach zu komfortabel, das Essen zu lecker, die Gastgeber zu fürsorglich, der Preis zu gut und die Zeit mit Timo und Daniel zu kurzweilig, als dass wir unsere Zelte hier vorzeitig hätten abbrechen sollen. Am Samstag geht unser Flug von Cebu zurück nach Manila, wo wir uns für eine Nacht in ein Luxushotel eingebucht haben. Freue mich schon darauf, als verschwitzte und müffelnde Backpacker in die Hotellobby einzulaufen und den gesamten sich anbietenden Komfort der Nobelherberge zu genießen.

Vorher werden wir aber hoffentlich noch ein Highlight erleben können. Morgen, Donnerstag wollen wir noch nach Oslob, einem Ort, wo es den Filippinos gelungen ist, Touristen die Möglichkeit zu geben, Walhaie in ihrer natürlichen Umgebung zu beobachten. Das geht sogar soweit, dass man ins Wasser geht und mit den imposanten Tieren schwimmt – unvorstellbar, denn ich rede hier von Tieren, die bis zu 12 Meter lang werden können, aber sich gottlob von Kleinstlebewesen ernähren, zu denen ich hoffentlich ja nicht gehöre … Die ganze Sache ist natürlich höchst umstritten, da die Tiere angefüttert werden und die ganze Situation nicht unbedingt den Segen der Tierschützer genießt. Wir haben gestern Abend lange darüber diskutiert und uns letztendlich dafür entschieden, die Möglichkeit aufgrund ihrer Einzigartigkeit zu nutzen – auch wenn uns das schlechte Gewissen doch ein wenig quält.

Jetzt hoffen wir nur noch, dass wir Cabilao Island auch tatsächlich verlassen können, denn seit unserer Ankunft hier vor einer Woche tobt der Sturm bis zu 8 Beaufort und lässt die Fähren reihenweise ausfallen. Dieser dauerhafte Sturm geht uns mittlerweile auch ziemlich auf den Senkel, da er uns in der Nacht doch einige schlaflose Zeiten eingebracht hat und wir die Befürchtung hatten, unser Baumhaus würde weggeweht. Tagsüber lässt er uns die Zeit auch nur etwas eingeschränkt genießen, aber letztlich überwiegen doch noch die oben erwähnten Vorteile. Aber ein Tapetenwechsel ist auf jeden Fall angesagt …

Cabilao Island, Teil 1

Wir sind wieder im Paradies gelandet. Im Laufe unserer Reise haben wir so schöne Plätze kennen gelernt, dass wir uns nicht vorstellen konnten, dass es noch besser gehen könnte – aber es geht. Vielleicht liegt es auch daran, dass wir zwischenzeitlich einen kleinen Reinfall erleben durften. Nach unserer Abreise von El Nido (diesmal nur 12 Stunden relaxtes Reisen) war unser nächstes Ziel Alona Beach auf Panglao, wo wir uns mit Timo und Daniel getroffen haben und einige Tage verbringen wollten. Daraus wurden aber nur zwei Tage, da wir uns sofort im falschen Film »sprich: Malle« fühlten. Verschmutzte Strände, eine Strandbar neben der anderen, permanentes Angequatsche, ob wir nicht dies und das unternehmen wollten, eine teure und schlechte Unterkunft, aber wenigstens eine hervorragende Massage direkt am Strand:

Kurz entschlossen haben wir unsere Zelte wieder abgebrochen und sind nach »Calibao Island« ins Polaris Beach & Dive Resort weiter gereist und es tat sich erneut das Paradies auf. Ein wunderschönes Resort mit Allem, was das Herz (jedenfalls meines) begehrt: Untergebracht in einem idyllischen Baumhaus in einem liebevoll gepflegten botanischen Garten mit jeder Menge Plätzen zum Verweilen (Hängematten, Pool, Strand, chilligen Liegeflächen, leckerem Essen und freundlichem und hilfsbereiten Menschen). Dazu kommt noch ein vorgelagertes Riff, an dem es sich wunderbar schnorcheln lässt.

Hier werden wir wohl einige unserer verbleibenden Tage verbringen …

Ich habe endlich den Schalter gefunden, um in unserem Reiseblog auch Kommentare zu hinterlassen OHNE irgendwo ein Profil zu haben, angemeldet oder „wasweißich“ zu sein … Wer also Lust hat – nur zu …

Fortsetzung folgt …

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Palawan Teil 2, El Nido

Das Nörgeln geht weiter … 😉

Nach einer Woche intensivster Regenfälle (obwohl erwartbar kann es einem auf’s Gemüt schlagen) wird uns heute (Sonntag) die Sonne die Seele küssen und genau an diesem Tag haben wir uns zum »Island-Hopping« angemeldet – eine weise Entscheidung. Hier auf den Dutzenden von vorgelagerten Inseln des Bacuit-Archipels gibt es überall zwischen den Felsformationen kleine Sandbuchten und Lagunen, in denen man wunderbar Schnorcheln kann und es gibt in El Nido auch jede Menge Veranstalter, die entsprechende Tagestouren mit Verpflegung anbieten. Das Boot wurde von unserem Vermieter besorgt (mittlerweile wohnen wir in einem sehr schönen Lodge Maculay direkt am Strand mit Blick auf das Archipel) und drei auch im Lodge wohnende Chinesen waren mit dabei.

Die erste Station war »Little Lagoon«, eine kleine Bucht, die nur schwimmend durch eine kleine Felsöffnung erreicht werden kann (daher gibt es davon keine Bilder, da eine Unterwasserkamera noch nicht zu unserem Equipment gehört). Taucherbrille an und rein ins klare Wasser. Um mich herum machte es ansonsten nicht so viel »Platsch« und ich wunderte mich, warum ich plötzlich umgeben war von lauter orangefarbenen Lifebelts. Die Erklärung: Die Asiaten um uns herum (in diesem Falle Chinesen, Koreaner und Japaner) können alle nicht schwimmen und trauten sich nur mit den Lifebelts ins Wasser. Es sah aus wie nach dem Untergang der Titanic: Überall kleine auf und ab hüpfende Rettungsinseln um mich herum, die teilweise sogar schwimmend von ihren Bootsmännern an der Leine hinter sich hergezogen wurden – ziemlich skurril.

Es ging weiter zur »Big Lagoon«, wo sich auch schon einige Boote tummelten (ich möchte nicht in der Hauptsaison hier sein). Hier gab es einen riesigen Grill, an dem immer 5-6 Bootsleute gleichzeitig ihre mitgebrachten frischen Fische und Fleisch brutzelten, um es anschließend mit Reis, frischen Salaten, frischem Obst und Soßen auf einem mitgebrachten Tisch nebst Tischdecke dekorativ zu servieren – ich sach nur: köstlich … und das Ganze in malerischer Ambiente.

Die letzte Etappe bildete dann die Insel »Shimitzu«, wo wir einen Schnorchelstop einlegten und ich die bunten Fischlein intensivst belästigte, da ich endlich meine Probleme mit den Nasennebenhöhlen, die bei mir immer voll Wasser laufen, sobald ich Brille und Schnorchel auf habe, in den Griff bekam, indem ich mir einfach die Nase permanent zuhalte. Ist zwar etwas lästig, da nur ein Arm zur Verfügung steht, aber Schmerzfreiheit bedeutet und mir das Wasser anschließend nicht stundenlang in Strömen aus der Nase läuft. Jetzt brauche ich mir nur noch eine Nasenklammer zu besorgen und dem unbeschwerten Schnorcheln steht nichts mehr im Wege – auch dank Timmy, der mir seine exzellente Brille zur Verfügung gestellt hat (Danke dafür!). In dem Zusammenhang auch ein Dankeschön an Eva, dank deren Brille Eve nur noch schnorchelnd im Meer anzutreffen ist.

Der ganze Tag war für uns ein richtiges Highlight und lies all die vergangenen verregneten Tage komplett in Vergessenheit geraten – Danke El Nido.

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Fortsetzung folgt …