Archiv des Autors: Rolf

Das haben wir uns verdient …

20140728-192258-69778336.jpg … die letzten Tage nach unserem permanenten „in die Pedale treten“ hier im Country House Lacaioli zu verbringen – bei faulenzen, am Pool liegen, lesen, schreiben, gut kochen und essen – natürlich auch noch’n paar Touren mit’m Radl …

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Ich muss dabei auch mal ein Riesenkompliment an Eve los werden – eine Partnerin wie sie zu haben, die ähnlich tickt wie ich und das Outdoorleben im Zelt genießen kann, die Strapazen mit dem Rad mit ihrem kämpferischen Elan bewältigt und das mediterrane Leben mit der gleichen Freude erlebt, ist mehr als ich je erträumt habe – dafür und für noch viel mehr liebe ich dich … Danke für diese wunderschöne gemeinsame Zeit, die selbstverständlich auch einige Meinungsverschiedenheiten mit sich gebracht hat (ist ja auch nicht gerade einfach mit mir) …

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Der Hi-Tec Wahnsinn …

Es ist der Wahnsinn, was mittlerweile für eine Menge an elektronischem Krims-Krams mit auf eine Radreise über mehrere Wochen geht – und das alles nur, weil ich in dem Glauben bin, dass es zu meinem Standard gehört, keine Straßenkarte mehr auseinander falten, die Reise in bewegten Bildern dokumentieren und das Alles möglichst zeitnah an all die uninteressierten »Freunde« bei Facebook oder Zuhause veröffentlichen zu müssen.

Oder bereitet es mir einfach nur Spaß und Freude …

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Ich habe mir heute mal die Zeit genommen und mein komplettes Equipment zusammen getragen und bildlich fest gehalten – es ist doch Einiges …

Um es mal aufzuzählen:

Das Ganze muß ja mit Energie versorgt werden. Voraussetzung ist ein Nabendynamo zur Stromproduktion, der meinen Akkulader inkl. Pufferakku – den Zzing – mit Strom versorgt und lädt. Normalerweise soll der Akku nach ca. 30 Minuten und einer Durchschnittsgeschwindigkeit von ca. 15 km/h genügend Strom gespeichert haben, um ihn an mein iPhone 5 abgeben zu können. Das klappt aber leider nicht, obwohl ich mittlerweile einen Akku mit mehr Leistung ins Zzing eingebaut habe. Wahrscheinlich bin ich einfach zu langsam … 🙁 So bin ich gezwungen, ihn in der Nacht per externem Ladegerät aufzuladen.

Aber es ist ja nicht so, dass ich keine Alternativen habe: den Akku von Anker mit 15000 mAh und 2 USB-Anschlüssen, die mein iPhone mehrmals aufladen können und selbst das iPad mit Strom versorgen.

Natürlich habe ich für die Aufladung der diversen Akkus gesorgt, und Stromadapter für Camping (auf’m Foto vergessen) dabei – ein Stromanschluss auf’m Platz ist also mittlerweile Voraussetzung.

Die komplette Navigation läuft über mein iPhone (natürlich mit wasserdichter Hülle – was nicht unwichtig war auf unserer Reise) und den entsprechenden Apps: komoot und in Ausnahmefällen MotionX-GPS. Die meisten Strecken habe ich zuhause am PC auf Basecamp ausgearbeitet und auf komoot.de übertragen, sodass ich von überall darauf Zugriff habe. Voraussetzung dafür ist eine Datentarifkarte für’s iPhone, die ich mir im Vorfeld besorgt habe. Auch die Dokumention der Strecken läuft über komoot – die Kombination mit den per iPhone geschossenen Fotos gefällt mir besonders.

Das Garmin Edge 705 ist nur noch Backup und für dir ergänzenden Infos, wie Höhendaten etc.

Neu in meiner Ausstattung ist die GoPro Hero3+ Black Edition mit jeder Menge Zubehör, die ich am Lenker montiert habe und mit der ich während der Fahrt immer wieder kleinere Takes mache. Dazu mehrere Akkus, die natürlich auch geladen werden müssen.

Für die „normalen“ Fotos ist unsere Sony NEX3 zuständig, die in erster Linie von Eve eingesetzt wird.

Da Bücher sowohl schwer sind und viel Platz einnehmen, haben wir auch da aufgerüstet und sind im Besitz von zwei Kindles, die wir nicht mehr missen möchten.

Da alle diese Geräte ja auch irgendwie geladen werden müssen und der Platz für das jeweilige Netzteil fehlt, kommen wir zu einem der besten Tools: dem USB-Ladegerät von Anker mit 5 USB-Anschlüssen. Damit können bis zu 5 Geräte gleichzeitig geladen werden, auch ein solch energiebedürftiges Teil wie das iPad Air, mit dem ich die ganzen Beiträge schreibe, Fotos bearbeite, Videos erstelle und all die dummen Kommentare niederschreibe …

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Am Lago di Trasimeno

Mittlerweile können wir die Tage hier am Lago di Trasimeno vorbehaltlos genießen. Der Verlust von Zelt und Co. ist abgehakt und der Entschluss, die letzten Tage vor unserer Rückreise am Samstag hier an einem Ort zu bleiben und als Ausgangspunkt für Tagestouren zu nutzen, gefällt uns immer besser. Die drei Wochen vorher waren schon ziemlich anstrengend und die letzte Woche mal mit etwas mehr „Füße hochlegen“ zu verbringen, erscheint uns angebracht.

Die Gegend um den Lago di Trasimeno bietet sich geradezu dafür an. Heute haben wir den ganzen Tag mit einer Tour über 70 km rund um den See verbracht und dabei auch die Gegend besucht, wo ich vor 12 Jahren für eine Woche bei einer Olivenernte mitgearbeitet hatte … Das Öl hier aus der Gegend gehört mit zu den Besten in Italien (wie immer – Geschmacksache), was ich aber bestätigen möchte.

Jedenfalls genießen wir hier die Tage und sie geben uns endlich die Gelegenheit, unseren Blog weiter fort zu führen und nach zu arbeiten …

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Jetzt geht’s los …

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Unser Entschluss, die Strecke von Florenz zum Lago di Trasimeno nicht mit dem Rad, sondern mit dem Zug zurück zu legen, hat leider zu dem Resultat geführt, dass unser Package mit Zelt, Isomatten etc. abhanden gekommen ist. Wir beide sind uns nach wie vor nicht einig, ob wir den Verlust unserer Nachlässigkeit, oder einem Diebstahl zu verdanken haben – ich neige zu Letzterem.

Nachdem ich anfangs nur das Bedürfnis hatte, mich in den nächsten Zug zu setzen und ‚gen Heimat zu düsen, habe wir uns damit jetzt gut arrangiert, eine herrliche Bleibe in einem Agritourismo am Lago gefunden und nutzen die Zeit jetzt einige Beiträge für diesen http://www.countryhouselacaioli.it/Blog zu schreiben und einige Radtouren in die Umgebung zu unternehmen …

Auf dem Weg in die Toskana

Die Nacht am Lago di Suviana in den Bergen des Apennin auf einem kleinen Campingplatz (mal wieder mit Rudeln von Hunden – man merkt, dass Camping eine der letzten Bastionen von Hundebesitzern ist) war etwas unruhig, da einige Ragazzi den nahegelegenen Grillplatz zu einer nächtlichen Technoparty umfunktionierten.

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Der nächste Tag sollte die bisher anstrengendste Etappe unserer bisherigen Tour werden. Wenige Meter hinter dem Platz fing die erste Steigung an und die nächsten 30 km sollte es auch – mit wenigen kurzen Abfahrten – so bleiben. Jetzt kamen wir wirklich an unsere Grenzen – wenn es tatsächlich zu Steigungen von 12% kam und unsere Geschwindigkeit auf unter 6 km/h fiel, ging bei uns radelnder Weise nichts mehr. Für die nächste große Tour wird es definitiv einen Umbau bei meinem Antrieb geben (ich weiß nicht, wieso ich das im Vorfeld nicht bedacht habe – Naivität!). Dann half nur noch absteigen (welch eine Schmach für mich …) und schieben. Dabei ist das kaum weniger anstrengend, aber immerhin schafften wir es so, die schlimmsten Steigungen zu bewältigen.

fix und foxy ... Als auch noch die bisher immer möglichen Zwischenstopps in einer Bar o.ä. nicht auftauchen wollten und unsere Kräfte immer mehr nachließen, tauchte hinter der nächsten Kurve ein winziges Bergdorf auf mit einer noch verträumteren Osteria auf. Auf die Frage der Wirtin »Spaghetti al ragu?« konnten wir nur noch mit einem Kopfnicken antworten. So gestärkt machten wir uns wieder auf den Weg, um auch die letzten Anstiege anzugehen und schließlich völlig fertig (s. Bild) die Passhöhe zu erreichen.

Danach ging es ca. 40 km nur noch – teilweise auch wieder abenteuerlich steil – bergab. Erholung ist das dann auch wieder nicht … Kurz vor unserem Etappenziel Florenz hielt uns dann noch ein Plattfuß auf, der uns nach all dem aber auch nichts mehr anhaben konnte …

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