Archiv der Kategorie: Backpacking in Asien

Der erste Tag auf Ko Pha Ngan

Mit der knappen Zeitspanne in Frankfurt war es nicht getan – es wurde sogar noch schlimmer, denn nach unserer Ankunft in Bangkok wartete eine riesige Menschenmenge auf die Abwicklung der »Immigration-Prozedur«, die sich über eine Stunde hinzog und wir plötzlich vor dem Problem standen, dass wir nach unserem einstündigen Transfer zum anderen Airport erst 30 Minuten vor Abflug ankommen würden und dann noch zum Check-In Schalter mussten – aber Nokair hatte seinen Samaritertag: Wir kamen mit, die anschließende einstündige Busfahrt klappte auch und selbst die Fähre rüber zur Insel soff unterwegs nicht ab und als dann noch ein Taxifahrer das Schild »Rolf« über seinem Kopf schwang, war nach einer dreißigstündigen Anreise unser Glück vollkommen, als wir unser Ziel, das »Longtail Beach Resort« endlich erreichten. Als Krönung entsprach dann auch noch unser ausgewähltes Resort vollkommen unseren Vorstellungen. Die Rucksäcke wurden in der Hütte abgestellt und ein köstliches thailändisches Abendessen inkl. diversen Chang-Bieren mit unseren bereits vor zwei Tagen angereisten Freunde Barbara und Luisa ließen uns beschwingt unter die Moskitonetze kriechen …

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Auf dem Weg nach Bangkok

Der Zwischenstop in Dubai gibt mir die Gelegenheit, das in den Blog zu stellen, was ich im Flieger geschrieben habe …

Mittlerweile sitzen wir im Flieger Richtung Dubai, aber vorher haben wir noch eine aufregende Zeit hinter uns gebracht, denn fast hätten wir unseren Flieger verpasst. Es fing damit an, dass der ICE nach Frankfurt wegen eines Defektes 45 Minuten Verspätung hatte und da wir wie so häufig unseren zeitlichen Spielraum knapp kalkuliert hatten, fehlte uns plötzlich einiges an Zeit. So standen wir im HBF und der Zug wollte und wollte einfach nicht los fahren – ich spielte in Gedanken schon mal die Szenarien bei einem verpassten Flug durch … Dann setzte er sich endlich in Bewegung. Die Zeit drängte, schließlich mussten wir in FRA noch per Bustransfer zum Terminal 2, schafften es aber kurz vor Schalterschluss zum Check-In. Tempo aufgenommen und zum Sicherheitscheck, Riesenschlange davor – ich wartete schon auf die Durchsage »Last Call für Mrs. Schuster und Mr. Bungarten …« Gottlob ging es zügig weiter, bis wieder das passierte, was wir jedes Mal bei der Schleuse erleben: Die Fluggäste sind immer total »überrascht«, dass man kein Metall am Körper, kein Taschenmesser, keine Getränke dabei haben darf und Notebook/Tablet raus nehmen muss und dann meint man noch, mit dem Sicherheitspersonal diskutieren zu müssen. Ich hätte ausflippen können, da ich vor meinem geistigen Auge den Flieger schon ohne uns abdüsen sah. Da waren Eves Probleme mit der Bordkarte auf dem iPhone nur eine kleine Randerscheinung dagegen – aber da ich jetzt im Flieger schreibe, scheint es ja noch mal gut gegangen zu sein …

Der mit den Walhaien schnorchelt …

Der Abschluss unserer Reise steht an. Der Abschied von Cabilao Island wurde uns ziemlich schwer gemacht, da der Himmel endlich mal das Bedürfnis hatte, uns von seiner schönsten – der blauen Seite – zu zeigen. Als kleine Gehässigkeit gestaltete er aber unsere Überfahrt nach Cebu mit einem kleinen Touch von Abenteuer: Ein einige Tage zurückliegender Taifun hatte dafür gesorgt, dass sich unser Longboat durch riesige Wellenberge kämpfen musste und vier bis fünf Filippinos damit beschäftigt waren, das Boot im Gleichgewicht zu halten, indem sie in akrobatischer Art und Weise auf den Auslegern rumturnten und dabei wir menschliche Ballasttanks wirkten. Wir waren schließlich froh nach ca. 1 1/2 Stunden wieder festen Boden unter den Füßen zu haben (insbesondere Eve).

Eve hatte in ihrem Job als Reiseleiterin wieder ein (wie immer) glückliches Händchen bewiesen und uns ein kleines Resort in Alcoy für zwei Übernachtungen besorgt, mit einem traumhaften Blick von einer Anhöhe über die Bucht.

Am nächsten Tag das Highlight: Schnorcheln mit einem Rudel Walhaien, die in dieser großen Anzahl in ihrer natürlichen Umgebung nur selten so hautnah zu bestaunen sind. Das Projekt ist zwar sehr umstritten, da die Tiere angefüttert werden und doch einigem Stress ausgesetzt sind, da daraus mittlerweile eine richtige Tourismusindustrie entstanden ist. Auf der anderen Seite versuchen die Einheimischen den Tieren weitestgehend gerecht zu werden, indem sie die Tiere nur einen begrenzten Zeitraum füttern und man zu den Tieren nur mit Hilfe der kleinen Paddelboote kommt. Wir haben uns die Entscheidung auch nicht leicht gemacht und letztlich hat die Tatsache der »einmaligen Möglichkeit« uns die Bedenken über Bord werfen lassen …

Also sind wir mit dem Bus hin und fanden in der Tat eine bis ins kleinste Detail organisierte Veranstaltung vor. Nach einem kleinen Briefing wurden wir dann mit zwei Guides zu den Walhaien gerudert und mit unüberhörbarem Herzklopfen bin ich dann mit Brille, Schnorchel und Flossen ins Wasser und sah mich unmittelbar mit einem riesigen schwarzen Schatten konfrontiert, dem ich aber im wahrsten Sinne des Wortes »am Arsch vorbei ging« und der nur am Fressen von Shrimps interessiert war. Diese Tatsache ist auch letztendlich beruhigend, dass wir nicht zu ihrem Beuteschema passen, ihre riesigen Ausmaße und Schwanzflosse und die damit verbundene Kraft sind aber immer eine Gefahr und deswegen sollten wir auch immer genügend Abstand halten – aber das hat offensichtlich niemand den Tieren erzählt … 😉 In das Maul würde ich bequem quer reinpassen und 10 Meter Länge sind schon ein imposantes Ausmaß und nahm mir manchmal einfach die Luft …

Schade war nur, dass wir selbst keine Unterwasserkamera unser Eigen nennen, um das Erlebnis nicht nur im Kopf abzuspeichern. Später sollte sich herausstellen, dass man auch das hätte in Anspruch nehmen und für wenig Geld organisieren können, aber leider steht einem nur eine halbe Stunde zur Verfügung und dann war’s irgendwann zu spät für die Kamera – schade!

Wieder an Land angekommen, musste ich mich erst einmal um Eve kümmern, die untröstlich darüber war, nicht den Mut aufgebracht zu haben, ebenfalls mit den Tieren zu schnorcheln. Es tat mir in der Seele leid, sie so traurig zu sehen, aber letztlich war auch Eve hautnah bei den Tieren und ihr sind die Fotos, die wir machen konnten, zu verdanken.

Im Laufe des heutigen Tages werden wir uns dann in Richtung Cebu City bewegen, um Abend nach Manila zu fliegen und dort unsere letzte Nacht zu verbringen …

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Cabilao Island, Teil 2

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Wir haben nicht nur einige, sondern unsere gesamten restlichen Tage auf Cabilao Island verbracht. Das Resort war einfach zu komfortabel, das Essen zu lecker, die Gastgeber zu fürsorglich, der Preis zu gut und die Zeit mit Timo und Daniel zu kurzweilig, als dass wir unsere Zelte hier vorzeitig hätten abbrechen sollen. Am Samstag geht unser Flug von Cebu zurück nach Manila, wo wir uns für eine Nacht in ein Luxushotel eingebucht haben. Freue mich schon darauf, als verschwitzte und müffelnde Backpacker in die Hotellobby einzulaufen und den gesamten sich anbietenden Komfort der Nobelherberge zu genießen.

Vorher werden wir aber hoffentlich noch ein Highlight erleben können. Morgen, Donnerstag wollen wir noch nach Oslob, einem Ort, wo es den Filippinos gelungen ist, Touristen die Möglichkeit zu geben, Walhaie in ihrer natürlichen Umgebung zu beobachten. Das geht sogar soweit, dass man ins Wasser geht und mit den imposanten Tieren schwimmt – unvorstellbar, denn ich rede hier von Tieren, die bis zu 12 Meter lang werden können, aber sich gottlob von Kleinstlebewesen ernähren, zu denen ich hoffentlich ja nicht gehöre … Die ganze Sache ist natürlich höchst umstritten, da die Tiere angefüttert werden und die ganze Situation nicht unbedingt den Segen der Tierschützer genießt. Wir haben gestern Abend lange darüber diskutiert und uns letztendlich dafür entschieden, die Möglichkeit aufgrund ihrer Einzigartigkeit zu nutzen – auch wenn uns das schlechte Gewissen doch ein wenig quält.

Jetzt hoffen wir nur noch, dass wir Cabilao Island auch tatsächlich verlassen können, denn seit unserer Ankunft hier vor einer Woche tobt der Sturm bis zu 8 Beaufort und lässt die Fähren reihenweise ausfallen. Dieser dauerhafte Sturm geht uns mittlerweile auch ziemlich auf den Senkel, da er uns in der Nacht doch einige schlaflose Zeiten eingebracht hat und wir die Befürchtung hatten, unser Baumhaus würde weggeweht. Tagsüber lässt er uns die Zeit auch nur etwas eingeschränkt genießen, aber letztlich überwiegen doch noch die oben erwähnten Vorteile. Aber ein Tapetenwechsel ist auf jeden Fall angesagt …