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Marigot Bay auf Saint Lucia war unsere nächste Station. Ein Ort, wie man ihn mit der Karibik verbindet - dort wurden auch Teile von Dr. Doolittle gedreht - etwas versteckt gelegen, hervorragend als Schutz vor Hurricanes geeignet.

Kaum waren wir in der Bucht vor Anker gegangen, kam der erste fliegende Händler auf seinem Surfbrett wie ein Gondoliere angerauscht, um Bananen an den Mann zu bringen. Den ersten Joint hatte er auch schon mitgebracht. 

Das sollte von nun an zur Gewohnheit werden, dass wir von Einheimischen belagert wurden, die uns alles mögliche verkaufen wollten. Auch ein Indiz für die, im Gegensatz zu Martinique, ärmlicheren Verhältnisse auf den Inseln, die einst unter britischer Herrschaft gestanden hatten. Abseits davon waren die Menschen aber äußerst offen und gastfreundlich. Der Nachteil von Marigot Bay ist die Tatsache, dass dieser Platz in fester Hand eines einzigen Vercharterers (Mooring) ist. 

Einer der hartnäckigsten Verkäufer war Collins, der sich nicht damit begnügte, uns tagtäglich mit Bananen zu versorgen, sondern auch mit weiteren Lebensmitteln und außerdem daran interessiert war, uns die nähere Umgebung zu zeigen. Wir nahmen das Angebot dankend an, denn es ist die beste Möglichkeit das Land und ihre Menschen näher kennen zulernen.

Collins und seine Körbe aus PalmwedelnBananen und Joints im AngebotMarigot Bay

Wie sich später herausstellte, war das Ganze nicht uneigennützig. Er wollte uns auch näher kennen lernen, um vielleicht die Möglichkeit zu haben, eine Strecke in Richtung Südamerika mitzusegeln. Es wäre für ihn das 1. Mal gewesen, die Insel zu verlassen. Letztendlich haben wir es gemacht, denn auch für uns war es eine positive Erfahrung, sich mit den Menschen und ihren Lebensbedingungen in der Karibik intensiver zu beschäftigen, u.a. haben wir auf diese Art Dinge zuzubereiten gelernt und gegessen, an die wir uns normalerweise nie getraut hätten - trotz unsere Unvoreingenommenheit diesen Dingen gegenüber. 

Es war schon faszinierend zu sehen, wie der etwas "füllige" Collins mit einer Leichtigkeit die senkrechten Kokospalmen "hinauflief", um aus den Wipfel die besten Kokosnüsse zu ergattern - und auch das Öffnen derselben war so einfach nicht. Ich erinnere mich noch zu gut an meine Versuche, den Stamm zu erklettern, um dann wie ein nasser Sack nach 2 Metern herunterzufallen. 

Ein Phänomen waren die fast täglichen, kräftigen Regenschauer, die nur kurz und auf wenige Quadratmeter beschränkt waren. Man konnte sie immer im Vorfeld genau lokalisieren. Wir haben sie als Dusche benutzt, da wir immer knapp an Süßwasser waren. Kurz bevor wir einen solchen Schauer erreichten, haben wir uns eingeseift, um sich anschließend im warmen Regenwasser abzuspülen. Meistens hat es geklappt, aber nicht immer, dann waren wir wieder einmal gezwungen, die obligatorische Salzwasserdusche in Anspruch zu nehmen.

Die Fähre von Marigot Bay

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