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Heute abend bleibt die Küche kalt ... wohin also gehen? Italien bietet mehrerlei Arten von Speiselokalen, die man im Laufe der Zeit durchprobieren sollte, oder kennen Sie schon den Unterschied zwischen Rosticceria, Trattoria, Pizzeria und Ristorante?

Soviel ist Ihnen auf jeden Fall bekannt: die italienische Bar ist keine nächtliche Attraktion, sondern ein Steh-Ausschank von Kaffee, Aperitifs und sonstigen Getränken. Dazu kann man Kuchenteilchen oder belegte Brote bestellen. Oft können Sie hier auch Eis essen, und besonders in den Sommermonaten gibt es Tische und Stühle im Freien mit Bedienung. Meistens läuft eine Musicbox oder eher der Fernseher im Hintergrund. Vereinzelt finden sich Geräte für Videospiele.

Die Rosticceria, die im Prinzip ein Geschäft ist, arbeitet zu normalen Geschäftsöffnungszeiten. Zu günstigen Preisen werden hier kalte und warme Imbisse geboten, die man im Stehen oder Weitergehen verzehrt oder mit nach Hause nimmt.

Die Trattoria (mein Favorit) ist ein einfacheres Speiselokal, das landesübliche Gerichte serviert und meist in Familienhand ist. Sie wird vorwiegend von Einheimischen aufgesucht.

Die Pizzeria, die von ihrem Ursprung her aus Neapel kommt, hatte sich schnell über ganz Italien und später auch im Ausland verbreitet. Die echte Pizza Napoletana (belegt mit Tomaten, Sardellen und Käse) wurde schnell variiert und "aufgebessert". Heute haben die Pizzerien bis zu 10 verschiedene Angebote, wobei meist die Pizza "Quattro Stagioni" (Vier Jahreszeiten) die reichhaltigste ist. Oft kann man in einer Pizzeria aber auch andere Gerichte bestellen - wohl ein (natürlich nicht uneigennütziges) Zugeständnis an Gäste, die in einer Gruppe von Pizza-Fans kommen, aber selbst keine Pizza mögen. Die meisten Pizzerien arbeiten mit Holzkohleöfen und finden sich auch in der Kombination mit Trattoria oder Ristorante.

Das Ristorante ist ein feineres Speiselokal mit besserer Ausstattung. So sind z. B. Tischdecke und Serviette nicht aus Papier sondern aus Stoff. Die Speisekarte bietet Vorspeisen, Nudelgerichte als Zwischengang und zum Hauptgang Fisch- oder Fleischgerichte.

In Trattoria, Pizzeria und Ristorante zahlt man zusätzlich zum Trinkgeld noch einen Betrag für "pane e coperto" (Brot und Gedeck) und die Rechnung wird auch bei einer größeren Gruppe nur von einer Person bezahlt. Die "deutsche" Unsitte, dass jeder für sich bezahlt, ist in Italien undenkbar und bringt jeden Kellner zur Verzweiflung. Selbst die Lösung, dass der Rechnungsbetrag durch die Anzahl der Leute geteilt wird, ist mit der deutschen Mentalität oft schwer zu vereinbaren (auch wenn sie es sich eigentlich leisten könnten) - nach dem Motto: " Aber ich habe doch ein Glas Wasser weniger getrunken..."!