Home | Törnbeginn auf Gran Canaria

In meinem 2. Jahr auf Elba habe ich Günter kennengelernt, der seit Jahren auf seinem Katamaran Wahoo in der Bucht von Portoferraio lebte. Mit ihm zusammen habe ich dann für unsere Gäste ein- und mehrtägige Segeltörns rund um Elba organisiert. Im Sommer 1990 haben wir uns mit dem Gedanken beschäftigt, den Winter in der Karibik zu verbringen und dabei mit dem 11m-Katamaran die Atlantiküberquerung zu wagen.

Der Gedanke ließ uns nicht mehr los, und so wurde der Entschluss gefasst, im November das Abenteuer zu wagen. Unsere Crew bestand aus Günter, dem Bordhund Pezzy, unserem gemeinsamen Bekannten Stefano und mir. Ich musste nach meiner Saison auf Elba noch einmal zurück nach Deutschland, um dort einige persönliche und für den Törn (z.B. Medikamente, Fotoausrüstung etc.) notwendige Dinge zu erledigen. Günter bereitete den Törn in Italien vor und segelte anschließend mit Stefano und Pezzy durch das Mittelmeer, an den Balearen, an Gibraltar und der Nordküste Afrikas vorbei, nach Gran Canaria, wo ich mich Ende November auch einfand. 

GünterGran Canaria ist Ende November ein riesiger Tummelplatz für alle Yachten, die den Sommer im Mittelmeer verbrachten, und Ende November nutzen deren Eigner bzw. Skipper die meist günstigen Segelbedingungen im Nordatlantik, um den Winter in der Karibik zu verbringen. Der Hafen von Gran Canaria ist dann eine riesige Mitsegelbörse für Leute, die entweder eine Mitsegelgelegenheit suchen oder anbieten. Tagtäglich kommen Segler (oder solche, die es werden wollen) und suchen/bieten  "Hand-gegen-Koje", was bedeutet, dass man einen Job an Bord annimmt und dafür Kost und Logis frei hat. Es gibt keine günstigere Möglichkeit, mit einer Yacht eine Atlantiküberquerung in die Karibik zu erleben.

Bevor wir unseren Törn in Angriff nahmen, sollte es noch einige Zeit dauern: Reparaturarbeiten am Boot, der fehlende Passat-Wind, der eine Überquerung zu dieser Jahreszeit so unkompliziert macht, verzögerten unseren Start. So hatten wir ausreichend Gelegenheit, viele Leute kennen zu lernen, denen wir im Laufe unseres Karibikaufenthaltes immer wieder begegnen sollten, was immer ein schönes Wiedersehen mit vielen Erzählungen und dem obligatorischen karibischen Rum ergab. Weitere unvorhergesehene Verzögerungen, wie Sturm, ein defekter Autopilot, gaben uns die Gelegenheit durch Aufenthalte in Puerto Mogan und Puerto de Las Nieves, die Insel näher kennen zu lernen (wir hatten ja keinen Zeitdruck).

in der Bucht von Puerto de Las Nievesunser Katamaran "Wahoo" in Puerto Mogan auf den Canaren

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