Home | Cucina Italiana | Olivenöl - Leben mit Genuss

Die Welt der Oliven ist einfach einzigartig und man wird von ihr unwiderstehlich eingefangen. Die Faszination für diese Frucht erlebt man am besten in den Mittelmeerländern:

die Farbe der Bäume, die Stimmung bei Ernte und Pressung, die sensationellen Geschmackserlebnisse. Vor Ort spürt man das Herz der Menschen schlagen für ein Produkt, das wahrlich eine Seele hat. Und von dem man auch wissen sollte, dass hinter jeder Flasche Öl viel harte Handarbeit steht.

Olivenöl ist nicht nur gesund, sondern es schmeckt auch herrlich, egal ob du eine milde, mittlere oder kräftige Fruchtigkeit bevorzugst.

Der Olivenbaum - eine der ältesten Kulturpflanzen der Erde

Sein Ursprung liegt in der Gegend des östlichen Mittelmeeres. Von dort verbreitete er sich rund um die Welt.

Doch nach wie vor ist der MIttelmeerraum das klassische Anbaugebiet, dort wächst weit über die Hälfte der weltweit 750 Millionen Olivenbäume. Im gemäßigten Mittelmeerklima finden Olivenbäume ideale Lebensbedingungen, denn sie brauchen viel Sonne, vertragen keine großen Temperaturschwankungen und nur ein paar Tage unter 0°C. In der niederschlagsarmen Sommerzeit versorgen sie sich über die bis zu 6 Meter in den Boden reichenden Wurzeln mit Wasser. Durch diese Fähigkeiten gedeihen sie auch auf kärgstem Boden. Bei sorgfältiger Pflege werden Olivenbäume einige hundert Jahre alt und in Einzelfällen bis zu 20 Meter hoch.

Die Ernte macht die meiste Arbeit

In den meisten Regionen, besonders in steileren Hanglagen, werden die Oliven nach wie vor von hunderten von Frauen und Männern liebevoll und sorgfältig in Handarbeit geerntet. In einigen Gegenden, besonders in Ebenen, können Rüttelmaschinen eingesetzt werden. Das hängt jedoch auch davon ab, ob die Baumstämme es zulassen und ob die sonstigen örtlichen Gegebenheiten den Einsatz der Geräte möglich machen. Bis zu 80% der Kosten von Olivenöl liegen in der Ernte und der Baumpflege.

Die Olive ist eine sehr empfindliche Frucht, die bei der Ernte nicht verletzt werden darf, da sonst die Qualität des Öls leidet. Um die beste Ölqualität zu erhalten, sollten zwischen Ernte und Pressung höchstens zwei bis vier Tage vergehen.

In einer einzigen Pressung entsteht die beste Qualität

zum Vergrößern anklickenNach der Ernte werden die Früchte gewaschen und zermahlen. Aus dem Olivenbrei wird dann in einer einzigen Pressung das Olivenöl gewonnen. Ein Verfahren, das sich über Jahrtausende bewährt hat, auch wenn viele System heute moderner aussehen. Bei diesem Pressverfahren wird keine Hitze zugeführt. Es handelt sich also um kaltgepresstes Öl. Und je nach Klima, Boden, Lage, Art der Frucht und Reifegrad schmeckt es erdig oder fruchtig, würzig oder mild, rassig oder fein oder manchmal auch zartbitter. Es ist fast wie beim Wein, denn auf diese Weise gibt es beim Olivenöl eine Geschmacksvielfalt wie bei keinem anderen Öl.

Ein sehr empfehlenswertes Öl extra vergine gibt es auf dem Wochenmarkt in mingem Veedel (für Nichtkölner: meinem Stadteil), das aus der Oliavastrapflanze in der Toskana gewonnen wird. Leider gibt es das nur einige Mal im Jahr, nämlich dann, wenn der Anbieter seinen Olivenhain verlässt, um seine Produkte auf deutschen Wochenmärkten anzubieten. [ mehr Infos ]

So unterscheiden sich die Güteklassen

Alle Sorten und Typen von Olivenöl unterscheiden sich in Geschmack, Geruch, Farbe und und dem Anteil freier Fettsäuren. Native Olivenöle bieten darüber hinaus eine noch größere Vielfalt an Geschmacks- und Geruchserlebnissen.

Für die wichtigsten Güteklassen hat die Kommission der Europäischen Gemeinschaft folgende Bezeichnungen festgelegt:

Natives Olivenöl extra

Gepresstes Olivenöl mit einem Anteil an freien Fettsäuren von max. 1 g pro 100 g Öl (ab Nov. 2003 0,8 g)

Natives Olivenöl

Gepresstes Olivenöl mit einem Anteil an freien Fettsäuren von max. 2 g pro 100 g Öl.

Entspricht das gepresste Öl weder geschmacklich noch sonst den Anforderungen für Native Olivenöle, wird es raffiniert.

Olivenöl

Mischung aus raffiniertem und nativem Olivenöl mit einem Anteil an freien Fettsäuren von max. 1,0 g pro 100 g Öl.

In einem völlig anderen Herstellungsverfahren wird Oliventresteröl hergestellt, da auch so als solches bezeichnet werden muß.

Was sagt das Etikett über den Ursprung aus?

Während es für die Güteklassen Olivenöl und Oliventresteröl keine Ursprungsbezeichnungen gibt, möchten wir als Verbraucher oft gerne wissen, woher unser Öl stammt, weil wir damit bestimmte Urlaubs- oder Geschmackserinnerungen verbinden.

Da Olivenöle in größeren Mengen oft zu bestimmten Geschmacksrichtungen gemischt werden, andere aus kleinen Familienbetrieben, aus geschützten Ursprungsgebieten oder geografischen Anbaugebieten stammen, ist die genauere Ursprungsbezeichnung oft nur dem ergänzendem Kleingedruckten des Etiketts zu entnehmen:

  1. Geschützte geografische Angabe (eine der drei Produktionsstufen - Erzeugung, Verarbeitung oder Herstellung - muss in dem bezeichneten Gebiet erfolgen und im Ruf besonderer Qualität stehen).
  2. Geschützte Ursprungsbezeichnung (Erzeugung, Verarbeitung und Herstellung eines Produkts müssen in einem bestimmten geografischen Gebiet nach einem anerkannten und festgelegten Verfahren erfolgen) hinweisen.
  3. Garantiert traditionelle Spezialität (g.t.S.) bezieht sich nicht auf einen geographischen Ursprung, sondern hebt die traditionelle Zusammensetzung des Produkts oder ein traditionelles Herstellungs- und/oder Verarbeitungsverfahren hervor.
Deutschland Italien Spanien Griechenland

Geschützte geografische Angabe (g.U.)

Indicazione Geografica Protetta (IGP)

Demoninación de origen protegida (DOP)

Geschützte Ursprungsbezeichnung (g.g.A.)

Denominazione d'Origine Protetta (DOP)

Indicación geográfica protegida

Garantiert traditionelle Spezialität (g.t.S.)

Specialità tradizionale garantita
   

Ökologischer Landbau
Produkte, die dieses Logo führen, bestehen

  1. zu mindestens 95% aus ökologischen Erzeugnissen - entsprechen den Vorschriften der amtlichen Kontrollregelung,
  2. kommen in geschlossener Verpackung direkt vom Erzeuger oder Aufbereiter,
  3. tragen den Namen des Erzeugers, Aufbereiters, Vertreibers oder Verkäufers sowie den Namen oder Kode der Kontrollstelle.

Einige wichtige Beispiele:

Natives Olivenöl extra
Abgefüllt in oder abgefüllt für Fa. X in einem EU-Land.

Mischungen von nativem Olivenöl extra aus verschiedenen Herstellerländern des Mittelmeers. Das Land des Abfüllers hat keine Beziehung zum Ursprung des Öls.

Natives Olivenöl extra
aus der Europäischen Gemeinschaft
.
Abgefüllt in Fa. X oder abgefüllt für Fa. X in einem EU-Land.

Das Öl muss in einem Land der EU gewonnen (gepresst) sein aus Oliven, die in einem oder mehreren EU-Ländern geerntet wurden. Das Abfüll-Land hat keine Beziehung zum Ursprung.

Natives Olivenöl extra
aus Spanien

Das Öl muss in Spanien gewonnen (gepresst) sein aus Oliven, die in Spanien geernet wurden (gültig seit 30.06.2002).

Natives Olivenöl extra
aus der Toskana

Das Öl muss im festgelegten Gebiet der Toskana gewonnen und gepresst sein, das las geschütztes geografisches Anbaugebiet (g.g.A.) ausgewiesen ist.

Natives Olivenöl extra
Produziert und abgefüllt in
(z. B. Cooperative Kalamata (GR)).

Das Öl muss aus dem Anbaugebiet stammen, das zu der genannten Mühle/Presse gehört.

Olivenöl ist sehr gesund

Olivenöl ist ein durch und durch gesundes Fett. Es besitzt hochwertige und lebensnotwendige Mineralstoffe, sowie wichtige, so genannte sekundäre Pflanzenstoffe wie Phenole, Flavonoide, Oleuropein, Sterole und Tocopherole. Diese wirken alle oxidativ. Darüber hinaus enthält Olivenöl eine große Menge (bis zu 80%) einfach ungesättigte Fettsäuren, die der Ablagerung von schädlichen LDL.Cholesterin vorbeugen. Nach aktuellen Ernährungsempfehlungen sollen diese Fettsäuren deutlich mehr als 1/3 der konsumierten Fettsäuren ausmachen, da sie einen Beitrag zum Gleichgewicht des Cholesterin-Spiegels (Abbau des LDL-Cholesterins und Erhalt des HDL-Cholesterins) und der gesamten Fettbalance leisten können.

Mit Olivenöl kann man die erforderliche Menge einfach ungesättigter Fettsäuren auf besonders schmackhafte Art in den Speiseplan aufnehmen. Die gesunde olivenölreiche Mittelmeerkost ist dafür besonders geeignet (für geeignete Rezepte müsst ihr ja nicht lange suchen ;-).

Siehe auch: Die traditionelle gesunde Mittelmeerkost-Pyramide.

Vom Umgang mit Olivenöl

Olivenöl ist bis zu 18 Monate haltbar. Vorausgesetzt, es wird immer gut verschlossen, an einem dunklen Ort, bei einer Temperatur zwischen 10 und 16°C, aufbewahrt.

Olivenöl kann sehr hoch erhitzt werden. Wegen seiner idealen Fettzusammensetzung kann Natives Olivenöl extra und Natives Olivenöl schonend bis 180 °C, sie Qualität Olivenöl sogar bis 210°C erhitzt werden, ohne dass seine wertvollen Eigenschaften verloren gehen.

Mehr zum Thema Olivenöl:

Meine Olivenernte in Paciano (Umbrien) im Herbst 2002

Die Geschichte einer Olivenernte in Montemagno

Die Olive - ein botanischer Exkurs

Wissenswertes über die Ölherstellung externer Link

Eine sehr gute Seite mit vielen Informationen: www.olivenoel-info.net externer Link

Ruta de los Olivos in Andalusien externer Link